Auf diesem Blog geht es um Trauma, Traumafolgestörungen und unser Leben damit.
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Montag, 6. Dezember 2021

#77: Donut Hole

Irgendjemand hat gesagt, was du gemacht hast, war okay, weil es mir hoffentlich gezeigt hat, dass man „Menschen im Internet“ nicht einfach so vertrauen kann, dass ich hoffentlich weniger naiv geworden bin, dass sie dasselbe bei ihrer Schwester in kleiner gemacht hat; das sei ein Liebesbeweis in dem Fall, weil sie in Kauf genommen hat, ihre Schwester zu verletzen, damit es niemand anders viel mehr tut.
Dass das nicht stimmt, weiß ich. Liebe kann nie eine Rechtfertigung für irgendetwas sein; erst recht nicht dafür, jemanden absichtlich zu verletzen, weil man selbst entschieden hat, dass das so besser für die Person ist. Das ist Täter-Dynamik. Man kann niemanden beschützen, indem man ihn verletzt. Das ist bloß Rechtfertigung des eigenen Missbrauchs.
Ich weiß das. Es war nur irgendeine fremde Person, mit der ich nichts zu tun habe.
Es fühlt sich an, als hätte jemand mich in tausend Teile zerschlagen.

Dass du nicht existierst, verschwindet nicht. Ich dachte, ich fühle dazu nichts mehr. Ich hab dich nicht mehr erwähnt - warum auch? Es fühlte sich nie wichtig genug an. Deine Nicht-Existenz macht nicht mehr, dass ich Wahnvorstellungen bekomme, jedes mal, wenn jemand mich verletzt. Ich suche dich nicht mehr in jedem falschen Wort einer anderen Person.
Aber es war nicht gut, dass du passiert bist. Es hat einfach nur wehgetan. Vielleicht tut es auch immer noch weh - vielleicht tut es nur jetzt weh, weil irgendjemand sich herausgenommen hat, zu entscheiden, dass so eine Situation jemals positiv sein könnte. Dass man das Menschen antut, als gute Lernmethode. Ich weiß es nicht.

Du existierst nicht. Es ist das Ungreifbarste, was jemals in meinem Leben war.

Ich zähle, was ich fühle und was ich vergaß.
Nur so begreif ich: ich weiß nicht, ob ich deine Stimme je gehört hab.
„Bye Bye, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Zumindest ist das, was ich denke; ein Gefühl, das in mir nachhallt.
„Warum kann ich nur weinen?“, ist die Frage, die mich zerreißt.

War irgendwas von dir jemals wirklich real?
Das Loch in meinem Herzen schreit mich an, die einzige Stimme, die 'Ja' sagt.
Wenn nichts dort existiert hat, warum ist es dann leer?
Mein Herz in Scherben, es verbleibt nichts,
man kann nicht zu Nichts zurückkehr'n.

[Übersetzung von uns. Original: Hachi.]

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