Auf diesem Blog geht es um Trauma, Traumafolgestörungen und unser Leben damit.
Bitte achtet auf eure Grenzen beim Lesen der Texte.

Donnerstag, 5. Mai 2022

#97: you are the avalanche, one world away.

Ich dachte, wenn ich lese, was du gesagt hast, fällt es mir leichter, wegzubleiben. Ich dachte, wenn ich es sehen kann, so wirklich, wie du uns missbraucht hast, macht es das einfacher, in deiner Nähe zu sein.
„Immer, wenn es mir schlecht geht, fängt er an, mich 'Kleines' zu nennen.“
Du wusstest das.
So genau.
Hab den Tag wiedergefunden, wo ich überzeugt bin, du festgestellt hast, dass wir eine DIS haben. „Ich hab so Angst vor dem Gespräch nachher mit Blyth“, hab ich meinem damaligen Freund geschrieben. Vom Gespräch selber hab ich nie was gesagt.
In meiner Erinnerung hast du mich versetzt.
Aber das Gespräch muss doch da gewesen sein. Es muss stattgefunden haben, sonst hätte ich doch mehr darüber geredet, dass wir es später haben werden.
Ich erinnere mich nicht.
Ich wünschte so sehr, ich hätte unsere Verläufe.

Ich reiß mich von dir weg und les weiter. Im Nachhinein ist es so klar erkennbar, wie du angefangen hast, uns zu manipulieren.
Triggerwörter zu testen.
Trigger zu testen.
Ich bin mir fast sicher inzwischen, dass du mich damals geküsst hast, habe ich nicht geträumt.
Scheinbar hab ich irgendwann Schluss gemacht und du bist daraufhin zu uns gefahren. Wann zur Hölle soll das gewesen sein? Was hast du gemacht, gesagt, warum waren wir danach trotzdem zusammen? Ich werd das alles nie wissen. Nichts davon werde ich jemals wissen.

Zum ersten Mal
in meinem Leben
wird mir bewusst, wie viel ich verloren habe.

Warum erinnere ich mich an diesen scheiß random Tag, wo es plötzlich geregnet hat und ich danach meine Schuhe föhnen musste, weil ich noch zu dir fahren wollte und sie komplett durchnässt waren, aber nicht daran, wie ich mit dir Schluss gemacht habe und dann doch nicht?

Alles, was ich finde, ist Sehnsucht.
Ich wünschte, irgendjemand würde mir mein Leben erklären. Aber die einzige Person, die weiß, was passiert ist, bist du.
Ich will dich aus mir rausschneiden.
Ich will zurück zu dir.
Ich will, dass mir irgendjemand mein Leben zurückgibt. Ich erinnere mich nicht. Ich erinnere mich nicht.
Mich zerreißt deine Abwesenheit.

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