Es gibt jetzt veganes Essen hier. Einfach regulär. Es ist keine Sonderregelung mehr für uns, weil wir keine Milch vertragen, inzwischen kann jeder es wählen.
Ich möchte dir das so sehr sagen, weil ich weiß, wie sehr du versucht hast, das durchzuboxen, als du noch hier warst, genauso wie freies Wlan, man hat jetzt vier Stunden am Tag davon, wusstest du das?
Vermutlich nicht. Du hast Hausverbot, aber es kennt nicht mal irgendjemand deinen Namen.
Ich will dich sehen, aber ich darf nicht und ich weiß, wie gut das ist, wie sehr dieses Verbot hilft dabei, nicht einfach zurückzurennen, aber es tut trotzdem so unendlich weh.
Ich bin Funktionsmodus, bin jede Veranstaltung auf der Liste ankreuzen, damit ich bloß keine Zeit für dich habe, mein Koffer ist nicht mal ausgepackt, ich hatte keine Zeit und ich sage mir, solange ich keine Zeit für den Koffer hatte, habe ich auch keine Zeit für den Wald.
Heute habe ich nur vier Termine. Ich bete auf einen Zettel in meinem Briefkasten, der mir sagt, dass das ein Fehler war, dass ich tatsächlich noch ganz viele Termine habe, sonst hab ich endlich Zeit meinen Koffer auszupacken. Und danach ganz viel Zeit für dich.
Scarlet fragt mich, ob ich Einzelgespräche haben will, ich sage, dass es zwar bestimmt ganz viel in mir gibt, aber ich wüsste nicht, was ich ihr sagen soll.
Ich warte auf den Zeitpunkt, an dem es kaputtgeht. Ich will so sehr schreien und weinen, weil du weg bist und es gibt keine Gefühle in mir.
Vielleicht, wenn Ralf nichts mehr mit dir zu tun hat, vielleicht kann ich ihm das sagen, vielleicht kann es dann irgendwer wissen, der dich kennt und uns kennt und der weiß und gesehen hat, wie wichtig du warst.
Und bist.
Und sein wirst.
Unsere Therapeutin will wissen, was in der Therapie fehlt: es ist genau das. Der Abgrund. Das Verlorengehen.
An keiner anderen Stelle kann sich so viel ändern wie hier.
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