Ich hab Angst, dass du stirbst, vielleicht, merke ich, weil ich anfange an das Gefühl zu denken, als Kibbi gestorben ist und ich, so voller Verzweiflung, alles in meinem Weg verletzt habe.
Das ist ein Jahr her.
Es ist immer noch schlimm, dabei war sie nur ein Pathfinder-Charakter. Aber eigentlich ist ja auch gar nicht Kibbi gestorben, sondern [redacted] und es war dasselbe Gefühl von Kontrollverlust, 15 Jahre später.
Oder, vielleicht habe ich auch keine Angst, sondern einfach nur heute zu viel „Tod gehört halt zu DnD“ gehört, als wäre das eine unumstößliche Tatsache, die nicht geändert werden kann, selbst dann nicht, wenn man Trigger hat, in keinem Szenario, nie nie nie.
Ich verstehe und verstehe gleichzeitig nicht, warum es so schlimm war.
Ich laufe auf Eis oder Scherben und jeder falsche Schritt macht, dass gleich wieder ganzschlimmedinge passieren und ich weiß, ich hatte diese grandiose Idee, mich irgendwie mit ihrem Tod beschäftigen zu müssen, in demselben Medium, das mir seitdem so viel Angst macht; vielleicht gehen Menschen eigentlich dafür in Therapie, ich hab nur immer noch nicht den Sinn verstanden und scheinbar kann es mir auch niemand erklären. Das Einzige, was jemals geholfen hat, ist die Dinge, die so viel Angst machen, trotzdem aufzusuchen, um zu merken, hey, es ist irgendwie in Ordnung. Aber Therapie ist die Abwesenheit dieser Abgründe. Therapie ist „wie können wir uns diesem Problem mit Sicherheit und Kontrolle nähern?“
Dabei hasse ich Kontrolle. Der Wunsch nach Kontrolle ist der Ursprung jeder Traumafolgestörung*. Ich will Sicherheit und Kontrolle und alles, alles verlieren und merken hey, es ist irgendwie in Ordnung heute.
Vielleicht sollte ich nicht sagen „ich will alles verlieren“, wenn ich gerade Angst habe, dich zu verlieren, sagt irgendein Teil von mir, als könnten Gedanken die Zukunft verändern. Ich hab mich mit „bis später“ von dir verabschiedet, als könnte das machen, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Später existiert.
Es würde doch perfekt in mein Leben passen. Wenn ich mein gesamtes Leben aufgrund eines Menschen verändere, nur, damit er stirbt.
Das darfst du nicht sagen, tönt es in mir. Wenn du es sagst, wird es wahr.
* Die Aussage ist bestimmt falsch, so wie jede Verallgemeinerung, stimmt aber für uns.
Hey,
AntwortenLöschenMir geht es mit Therapien ähnlich. Ich glaube ja auch irgendwie, dass die beste Therapie ist, wenn du erst im Nachhinein merkst, dass dich etwas therapiert hat und irgendwas in dir geheilt hat. Und das muss nicht immer zwangsläufig eine Gesprächstherapie sein. <3 Liebe Grüße, Isi