Auf diesem Blog geht es um Trauma, Traumafolgestörungen und unser Leben damit.
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Dienstag, 7. Dezember 2021

#78: Donut Hole II


Woher kommen plötzlich diese Bilder, die
sich vollkomm' unerwartet durch meine Gedanken zieh'n?
Das ist nicht mein Leben, oder? Kann es sein,
dass dieses eine Bild mir irgendwie nicht fremd erscheint?

Versuch's nochmal, noch hundert mal, doch
bloß ein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Keine Informationen, nichts, niemand an
den ich mich durch dieses Bild wieder erinnern kann.

Um den Erdball laufen Schienen, die
es immer schneller weiter Richtung Morgensonne zieht.
Jedoch brauchen wir diese nicht auf der Jagd
nach unseren Wünschen, immer weiter dem Mondschein nach.

Versuch's nochmal, noch tausend mal, doch
bloß dein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Regen vermischt sich mit den Tränen, die ich
plötzlich weine, denn ob du überhaupt lebst weiß ich nicht.

Irgendwo tief in mir fühle ich, dass du mir nie
böse wärst, dass ich mich an nichts erinnere von dir.
Trotzdem raubt es mir Schlaf. Fast kann ich hör'n wie du lachst.
Doch wie ein Traum entgleitet mir, was ich verloren hab.

Ich zähle, was ich fühle. Ich liste es auf.
Nur so begreife ich, dass ich nicht weiß, ob ich 'Wärme' je gespürt hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Zumindest ist das, was ich denke; ein Gefühl, das in mir nachhallt.
„Warum kann ich nicht lächeln?“ ist die Frage, die mich zerreißt.

Mein Leben fühlt sich wie ein Donut an:
ein Loch, in dem nichts fehlt, das ich je beweisen kann.
Niemand kann sagen, ob dort jemals war,
was ich jetzt sehe, denn du fehlst nicht, du bist nur nicht da.

Versuch's nochmal, noch hundert mal, doch
bloß dein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Eine weit're Nacht find ich keinen Schlaf,
gefangen frag ich mich, wo du in meinem Leben warst.

Kann es wirklich so sein, dass manchmal nichts mehr verbleibt?
Wartet man ewig bis man feststellt, dass sich nichts je zeigt?
Diese Hoffnung werd ich aus meinem Leben verbann,
stattdessen such ich etwas, was das Loch in mir füll'n kann.

Ich zähle, was ich fühle und was ich vergaß.
Nur so begreif ich: ich weiß nicht, ob ich deine Stimme je gehört hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Zumindest ist das, was ich denke; ein Gefühl, das in mir nachhallt.
„Warum kann ich nur weinen?“ ist die Frage, die mich zerreißt.

War irgendwas von dir jemals wirklich real?
Das Loch in meinem Herzen schreit mich an, die einzige Stimme, die „Ja“ sagt.
Wenn nichts dort existiert hat, warum ist es dann leer?
Mein Herz in Scherben, es verbleibt nichts, man kann nicht zu Nichts zurückkehr'n.

Ich zähle, was ich fühle. Ich liste es auf.
Nur so begreife ich, dass ich nicht weiß, ob ich 'Wärme' je gespürt hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“

Dennoch erreicht mich ein Gedanke, nur ein Wort, das in mir nachhallt,
ich öffne meine Augen für die Hoffnung, die mich antreibt,
Hoffnung, die mich antreibt, Hoffnung, die mich antreibt.

„Ich erinnere mich, du heißt -“

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