Was ist eine DIS?
Die dissoziative Identitätsstörung ist eine Traumafolgestörung, die sich durch ein Aufgespaltenheit auf verschiedene Bewusstseinszustände kennzeichnet, die alle ein eigenes Identitätsgefühl entwickeln. Hier ist ein Post, in dem die DIS ausführlicher erklärt wird. (Wichtig: es gibt andere Störungen, die ähnlich sind!) Hier findet sich zudem noch ein Post, der Menschen, die nicht Viele sind, veranschaulichen soll, wie es ist, Viele zu sein.
Seid ihr diagnostiziert?
Ja, seit Dezember 2019.
Seid ihr in Therapie?
Wir waren zuletzt von Sommer 2021 bis Sommer 2023 in Therapie.
Dann sind wir umgezogen und sind jetzt auf der Suche nach einem Therapieplatz.
Teilt ihr eure Erinnerungen?
Das ist kompliziert. Wir haben verschiedene Gruppen im System, die sich jeweils untereinander Erinnerungen teilen. Teilweise jedoch nicht vollständig. Zudem haben wir ein „Alltagsteam“ innerhalb der „Alltagsgruppe“, die sich komplett 95% aller Erinnerungen teilen, aber dafür kaum Zugriff auf Erinnerungen mit Traumainhalten haben, selbst wenn diese von Traumaträgern innerhalb der „Alltagsgruppe“ kommen.
Innenpersonen mit bestimmten „Aufgaben“ haben wiederum mehr Erinnerungen ans gesamte System, beispielsweise Beschützer. Dann gibt es einige wenige Innenpersonen aus einer bestimmten Gruppe, die aus verschiedenen Gründen für die Systemstruktur wichtig sind und deshalb mehr Erinnerungen haben. Es gibt wohl auch eine Innenperson, die Zugriff auf alle Erinnerungen hat. Die ist aber nie draußen, mir wurde nur von ihr berichtet.
Im Alltag haben wir so gut wie nie komplette Blackout-Amnesie.
Wie häufig passiert ein Persönlichkeitswechsel?
Das ist komplett unterschiedlich. Manchmal fünf mal am Tag, manchmal eine ganze Woche gar nicht.
Seit einiger Zeit befinden wir uns in einem fast konstanten Zustand von „Matsch“ und nehmen Wechsel dadurch extrem schlecht wahr.
Was bedeutet Innenperson/Innenkind?
Innenpersonen sind einfach die Personen innerhalb eines Systems (Innenkinder demnach natürlich Kinder innerhalb eines Systems). Der Begriff wird benutzt, um genauer abgrenzen zu können, von wem genau man spricht. Deshalb benutzen wir beispielsweise Wörter wie „Innenkinder“ gerne, weil wir sonst 'unsere Kinder' sagen müssten und dann vermutlich viele denken würden, dass wir tatsächlich eigene Kinder hätten.
Mit wem spreche ich?
Wahrscheinlich wissen wir das gerade selbst nicht. Man darf aber immer nachfragen.
- zuletzt aktualisiert: 13. November 2023
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