Auf diesem Blog geht es um Trauma, Traumafolgestörungen und unser Leben damit.
Bitte achtet auf eure Grenzen beim Lesen der Texte.

Donnerstag, 28. Januar 2021

#37: Trauma: Therapie II

Man muss erst Vertrauen aufbauen, um Therapie machen zu können. Und Vertrauen braucht Zeit, Nähe und Verständnis.

Ob wir mehrmals pro Woche kommen können, ist deshalb die naheliegende Frage.
"Nein" die Antwort. Das wäre nicht, wie man sinnvoll mit DIS-Patienten arbeitet. Das ist nicht, wie man sinnvoll an oder mit einer DIS oder mit Trauma arbeitet. Vielleicht irgendwann, ganz viel später, wenn man, ja, keine Ahnung, ich hab die genaue Begründung wieder vergessen. Es ist jedenfalls nicht sinnvoll. Erfahrungsgemäß.
Erfahrungsgemäß. Das kleine Wort, das nie so richtig zu unserem Leben zu passen scheint.
Also sitze ich da und kann mir überlegen, wie ich 5.5 Jahre Blyth mit jemandem überschreiben kann, den ich einmal pro Woche für eine Stunde sehe. In einem Jahr vielleicht so viel wie Blyth alleine in dem Monat Davor. Von den 2.5 Jahren Missbrauch ganz zu schweigen. Von dem einen Jahr Therapie davor ganz zu schweigen. Von all der Zeit vor der Therapie, die wir ihn trotzdem kannten, ganz zu schweigen.
Kein Therapeut scheint so wirklich zu verstehen, wie viel anders alles kaputt ist, wenn man innerhalb der Therapie Missbrauch erfahren hat. Es wird behandelt wie jeder andere Missbrauchsfall. Aber das ist es nicht. Man soll in demselben Raum Therapie machen, in dem man traumatisiert wurde. Das ist ein Unterschied.

Heute hatten wir ein Vorgespräch.
Die erste Frage der Therapeutin zum Thema Blyth war nicht, ob wir ihn angezeigt haben. Sie war, was genau an dem Trauma anders ist, dass es eine besondere Bedeutung für die Therapie hat. Weil wir das so angesprochen hatten.
Die Therapeutin meinte, Sie findet es wichtig, dass wir erstmal lernen, dass wir unserer eigenen Wahrnehmung mehr vertrauen können als allem, was sie sagt, damit wir uns sicherer fühlen können, dass wir nicht wieder in einer Situation landen, in der wir von einer Therapeutin missbraucht werden, aber nicht verstehen, dass an dieser Situation irgendetwas falsch ist. Ja. Vielleicht ist unsere Wahrnehmung auch manchmal falsch. Das spielt gar keine Rolle. Darüber kann man reden, nachdem man es geschafft hat, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Und wenn das erst in drei Jahren ist, dann ist das eben erst in drei Jahren. Und wenn wir dafür drei Stunden pro Woche brauchen, dann können wir auch drei Stunden pro Woche haben (nur nicht jetzt sofort, aber eben später, vielleicht ab Sommer oder so). Und wenn das heißt, dass wir die Therapie erst nach Corona anfangen, dann ist das auch in Ordnung. Oder wenn das heißt, dass wir parallel zu einer zweiten Therapeutin gehen, damit wir immer einen Notausgang haben, dann geht auch das.
Weil es im Endeffekt erstmal gar nicht um Therapie geht.
Sondern darum, dass wir uns in einem Therapieraum sicher genug fühlen können, um überhaupt Therapie machen zu können. Das hat sie sofort verstanden. Ohne, dass ich es überhaupt so explizit aussprechen und erst recht nicht explizit erklären musste.

Aber weil wir unserer Wahrnehmung nicht trauen können, sitzen wir hier jetzt schon wieder.
Das fühlte sich besser an als die Therapie, in der wir sind. Aber vielleicht fühlte es sich gar nicht wirklich besser an? Vielleicht bilden wir uns das nur ein, weil wir bei der anderen Therapie schon einen Vertrag unterschrieben haben und bei dieser nicht? Vielleicht ist es nur unser Fluchtinstinkt? Vielleicht macht es überhaupt keinen Sinn, die Therapeutin zu wechseln? Immerhin haben wir uns ja festgelegt, da sollten wir nicht fünf Wochen später ankommen und sagen, wir haben es uns doch anders überlegt. Weil, was ist denn, wenn sich das dann doch auch wieder falsch anfühlt, nachdem wir nicht nur ein paar Vorgespräche, sondern eben Therapie bei ihr hatten? Vielleicht fängt sie dann auch mit den ganzen Therapie-Sachen an, für die man Sicherheit braucht, die wir nicht haben, zumindest nicht da. Vielleicht ist einfach nur zufälligerweise dieses eine Therapiegespräch besser gelaufen als andere. Vielleicht hat das gar nichts mit der Therapeutin zu tun. Vielleicht ging es uns heute einfach anders. Vielleicht fiel es uns leichter, Sachen anzusprechen, weil wir gerade sauer auf jemanden waren. Vielleicht lief es deswegen besser. Vielleicht sollte eine Stunde pro Woche ohnehin ausreichen, um genug Vertrauen aufzubauen. Vielleicht, vielleicht, vielleicht.
Liegt es an uns,
dass Therapie immer so unüberwindbar schwierig scheint
und nicht wirklich an den Therapeuten.

Mittwoch, 27. Januar 2021

#36: Trauma: Therapie

"Ich hatte heute Therapie", erkläre ich auf die Frage, warum es mir schlecht geht.
Nein, nicht schlechte. Vermutlich gute. Keine Ahnung, wie so etwas überhaupt aussieht, aber zumindest existiert nicht durchgehend das Gefühl, nicht verstanden zu werden. Das ist eine positive Entwicklung. Das war bisher bei keinem einzigen anderen Therapeuten so, also muss das bestimmt heißen, dass die Therapie gut ist.

Wir haben bisher kein Wort über Blyth verloren, außer, dass er existiert und was er war und was nicht und was gleichzeitig. 'Your partner is not your therapist... I should hope', hören wir in irgendeinem Video und wissen nicht, ob wir darüber lachen oder weinen sollen.
Dass wir ihn nicht angezeigt haben, weiß die Therapeutin trotzdem. Weil das scheinbar die allerwichtigste Frage ist, die man stellen kann, nachdem einem jemand erzählt hat, dass er von seinem Therapeuten vergewaltigt wurde. Nicht "wie geht es Ihnen denn jetzt, mit dem Therapieversuch?" oder irgendetwas, das momentan tatsächlich wichtig wäre. "Haben Sie schon tatsächlich verstanden, dass er das gemacht hat?" Nein. Man kann niemanden anzeigen, bei dem man sich die Hälfte des Tages einredet, dass er eigentlich gar nichts gemacht hat.

Wie beschissen es ist, zur Therapie zu gehen, sage ich nicht. "Es ist total stressig, überhaupt hier zu sein und es ist schlimmer, seitdem der Therapievertrag unterschrieben wurde", sage ich schon. Was das bedeutet, findet keinen Ausdruck.
Es bedeutet, dass wir einen Großteil des Tages damit verbringen, die DIS und unser Trauma zu leugnen. Ein Problem, dass wir seit Jahren nicht (mehr) hatten. Denn wenn wir nicht traumatisiert sind, brauchen wir keine Therapie. Wenn wir keine DIS haben, brauchen wir keine Therapie. Dass wir Therapie brauchen, ist trotzdem unübersehbar.
Wenigstens haben wir dieses mal nicht vor jedem Termin Angst davor, dass wir vergewaltigt werden.

Ob wir aus der Verhaltenstherapie denn Übungen kennen, um uns zu entstressen. Ja. Ja, kennen wir. Alle davon haben die Voraussetzung, dass man nicht mit jemandem in einem Raum ist, den man als Täter wahrnimmt.
Wir haben gelernt, Grenzen zu setzen und alleine zu sein und uns sicher (genug) in Menschenmengen oder der Schule oder sonst irgendwo zu fühlen, wo man unsichtbar sein kann. Aber hier sind wir nicht unsichtbar. Ich kann nicht sicher genug sein, um mich ein Stück sicherer zu fühlen. Ich kann mich nicht entstressen, wenn ich nicht mal theoretisch weiß, dass mir nichts passieren wird. Ich bin sicher: das hier ist der falscheste Ort, an dem ich sein kann.

Nur, dass ich eben gleichzeitig weiß, dass wir hier sein sollten und uns (halbwegs) sicher fühlen sollten und Therapie machen sollten. Nur glaube ich, dass man für Therapie erstmal ein, zumindest minimales, Vertrauensverhältnis braucht. Und das existiert nicht. Da hilft auch kein sicherer Ort der Welt gegen.

Donnerstag, 14. Januar 2021

#35: was Trauma ist

Ich war immer stolz darauf, wie gut ich über mein Trauma, Trauma allgemein, Traumafolgen und all diese Themen, über die Menschen nicht nachdenken wollen, sprechen konnte. "I'm like a walking talking slap in the face for people", hat Claire Wineland mal gesagt und ich fühlte mich repräsentiert. Ich zwinge Menschen, sich mit unangenehmen Realitäten auseinanderzusetzen, einfach durch meine Existenz.
"Akzeptanz geschieht nicht in Abwesenheit", hat Dawn mal gesagt, weil über Trauma so viel geschwiegen wird, außerhalb der traumatisierten Kreise. Wie schön es doch wäre, einen Teil zur Lösung beitragen zu können.

Aber eigentlich rede ich gar nicht über Trauma. Ich rede über die ekelhafte Realität, zu der ich maximalen Abstand habe.
Wir sind Betroffene von Kinderpornografie. Unser Vater hat uns verkauft. Deshalb haben wir eine DIS. Lass mich all die Fragen dazu beantworten, die Menschen haben, damit ich das Gefühl haben kann, ich hätte irgendetwas über mein Leben gesagt.

Mein Leben liegt mitten in der Nacht weinend im Bett, weil ich meinen Fuß verletzt habe und sowohl der Arzt als auch das Internet meinten, das dauert so 2-3 Monate, um zu heilen, aber es ist jetzt schon vier Monate her und es ist nicht annährend geheilt, es wird nicht mal mehr besser und ich blicke zurück auf meine Knieverletzung im Sommer 2013, die auch immer neue Heilungsprognosen hatte, bis sich im Juni 2014 damit abgefunden wurde, dass ich wohl für immer Schmerzen haben werde. Und ich denke: vielleicht werde ich nie wieder richtig laufen können. Und obwohl ich am allerbesten weiß, dass man mit allem einen Umgang lernt, wenn es lange genug ein Problem ist, dass man sich mit den Stützbandagen und dem Niewiederrennenkönnen abfindet, tönt mein Gehirn: deineschulddeineschulddeineschuld. Obwohl es nicht meine Schuld ist.
Ich hätte ins Krankenhaus gehört, ja, das weiß ich. Stattdessen bin ich nach Hause gelaufen. Hätte sich sofort ein vernünftiger Arzt darum gekümmert und nicht erst nach fünf Wochen, wäre es vermutlich besser geheilt.
Aber Schuld sind trotzdem all die Leute im Bahnhof, vor deren Augen ich eine Treppe runtergefallen bin und die mir alle das Gefühl gegeben haben, dass ich keine Hilfe verdiene, und unser Vater, der dafür gesorgt hat, dass Schmerzen uns die Sprache verschlagen, sodass wir auch nicht nach Hilfe fragen konnten, und die Hausärztin, bei der ich sofort, zwei Stunden später, war, die der Meinung war, es kann nicht superschlimm sein, weil ich noch ohne Probleme laufen kann, trotz der ungewöhnlich starken Schmerzen beim Berühren, weil sie zu wenig Ahnung von Trauma hat, um zu verstehen, dass die Schmerzen beim Laufen einfach dissoziiert wurden.
Das weiß ich, so ganz intellektuell. Genauso wie, dass Verletzungen manchmal eben länger brauchen, um zu heilen und man im Notfall auch meistens noch mit Operationen alles retten kann und im Endeffekt doch alles wieder gut ist.
Aber ich weiß es eben nicht. Ich fühle es nicht. Nur ist das Trauma, über das ich nie rede. Die Schuldgefühle für alles und jeden und die Paranoia und die Albträume und all die gottverdammte Angst. Das ist schön säuberlich in meinen Gedanken gestapelt, wo es beinahe niemand jemals sieht.

Früher habe ich sehr viel über diese Probleme geredet, bis ich gemerkt habe, dass das schlecht für mich ist, wenn ich mich so viel damit beschäftige, aber einen Mittelpunkt habe ich nie gefunden. Ich kann Menschen mittlerweile sagen, wenn sie mich verletzen, aber wie dieses Verletztsein aussieht, das sieht maximal ruru. Ich konnte aufhören, Menschen hinterherzurennen, aber das ändert nichts daran, dass sie jeden einzelnen Tag fehlen. Es erfährt nur niemand mehr.
Das ist nicht schlimm. Niemand muss über so etwas reden. Aber es fühlt sich so, so heuchlerisch an. Dabei rede ich nicht mal deswegen nicht darüber, dass ich mich nicht traue oder dass ich denke, dass mich alle hassen oder ich ihre kostbare Zeit wegnehme. Es fühlt sich nur einfach nicht sinnbringend an. Ich könnte genauso gut mit der Wand reden. Ich habe seit Jahren immer wieder dieselben Probleme und es konnte nie irgendjemand helfen, warum sollte jetzt irgendetwas anders sein?

Gleichzeitig versuche ich über Trauma zu schreiben, aber Trauma sind im Endeffekt nicht all diese großen Themen von Flashbacks und Schuld oder Depressionen. Trauma ist, sich am Fuß zu verletzen und keine Hilfe zu bekommen und deshalb vier Monate lang regelmäßig im Bett zu liegen und zu denken: deineschulddeineschulddeineschulddeineschuld. Trauma ist, mitten auf der Straße eine Taube zu sehen und plötzlich ist man wieder da, in dem Raum mit all den Federn und dem viel zu großen Bett, aber das Schlimme ist gar nicht, dass man da war, sondern dass man danach drei Monate lang Angst vor Tauben hat, während man mitten in Hamburg wohnt, und dass man danach ganz genau Tauben beobachten muss, wie sie durch die Gegend fliegen, wie ihr Gefieder eigentlich total hübsch schimmert im Kontrast zu all dem Grau und dass es im Endeffekt zwei kleine Babytauben auf dem Weg braucht, die gerade zum ersten mal mit ihren Eltern zusammen alleine Essen sammeln gehen, damit man sie wieder okay findet.
Trauma ist, mitten in der Nacht aufzuwachen und ruru anzuflehen, dass er nicht weggeht, weil man einen Albtraum hatte, wo er weggegangen ist, obwohl ruru nie gehen würde oder wenn, dann würde man es Monate im Voraus erfahren. "Ich mach auch alles, was du willst", sagen einzelne von uns oft, als würde ruru jemals irgendetwas wollen außer da zu sein.

Trauma sind all die kleinen Dinge, die jeden Tag passieren. Keine großen Themen. Einfach nur die Tatsache, dass irgendwann irgendetwas passiert ist und jetzt funktioniert das gesamte Gehirn anders als es eben eigentlich sollte.
Aber darüber rede ich nicht.
Das hat in meinem Leben keinen Platz.
Und das ist eigentlich traurig.
Weil Trauma so viel mehr als die großen, großen Themen ist, nur kann ich das überhaupt nicht zeigen.

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Ich glaube, es ist sehr bezeichnend für diesen Text, dass er seit über einem Monat hier rumliegt und ich erst jetzt das Gefühl habe, ihn veröffentlichen zu können, wo ich anhängen kann: wir hatten ein MRT. Unserem Fuß geht es mittlerweile besser, der scheint einfach nur ungewöhnlich langsam zu heilen. Dafür haben wir eine Knochenprellung am Knie, die vermutlich deutlich länger braucht, um zu heilen, aber auch die sollte wieder heilen. Das dauert wohl nur mal gerne über ein halbes Jahr.
Ich kann auch deshalb nicht über Probleme reden, die ich habe, weil ich nicht möchte, dass sich Menschen Sorgen um mich machen.
Der Text ist trotzdem wichtig.

Samstag, 9. Januar 2021

#34: Selbsthass

Donnerstag hatten wir einen Psychologen-Termin. Hätten gehabt jedenfalls. Wir haben ihn abgesagt.
Donnerstag sind wir aufgewacht und es ging uns nicht gut, ein bisschen schwindelig, ein bisschen schlecht. Mittwoch hatten wir Halsschmerzen.
Mittwoch meinte ich schon, wenn es uns Donnerstag nicht gut geht oder wir nochmal Halsschmerzen haben, sagen wir den Termin ab. Es könnte ja Corona sein.
Und trotzdem lag ich Donnerstag im Bett und mein Gehirn sagte mir: "Du bist richtig unfähig. Es geht dir nicht mal wirklich schlecht. Und wegen so was willst du einen Termin absagen? Lächerlich. Sie wird bestimmt böse auf dich sein. Du musst bestimmt auch die Ausfallgebühr bezahlen, weil du zu spät abgesagt hast. Und das alles, weil dir ein bisschen schwindelig ist? Gott, du bist so unfähig."
Ich sagte zurück: "Aber ich will doch nur niemanden anstecken." Nur war das nicht wichtig. Ich war unfähig. Es ging mir nicht wirklich schlecht, also durfte ich auch nicht absagen.
Das hörte ich so lange bis ich mir selbst ganz unsicher war. Am Ende fragte ich ruru und er meinte, ich sollte den Termin absagen. Das tat ich dann auch.
"Unfähiges Stück Scheiße", tönte es in meinem Kopf wieder. "Wegen dir wird sie böse auf uns sein. Und dann müssen wir die Ausfallgebühren zahlen. So viel Geld haben wir gar nicht. Du stellst dich total an. Als ob man krank ist, nur weil man ein bisschen Halsschmerzen hat."
"Wenn sie böse auf uns ist, weil wir niemanden mit einer potentiell tödlichen Krankheit anstecken wollen, ist sie unflauschig", sagte ich zurück. Das interessierte meine Gedanken jedoch herzlich wenig.

Ich habe Donnerstag gelernt: Selbsthass macht vor nichts und niemandem Halt. Es ist die Reaktion auf ein Verhalten, von dem man antrainiert bekommen hat, dass es falsch ist. (Zumindest in diesem Moment.)
Es ist nicht wichtig, weshalb wir etwas machen. Oder wofür. Es ist nicht wichtig, dass wir nicht wollen, dass Menschen sterben. All das interessiert Selbsthass nicht.

"Momentan ist eine gute Müllaussortierungszeit", sagte ich Mittwoch zu ruru. "Man sieht genau, wem andere Menschen wichtig sind und wem nicht."
Aber jetzt denke ich: vielleicht ist es nicht so einfach. Was hätten wir gemacht, wenn wir kein ruru gehabt hätten? Wären wir hingegangen?
Ich möchte mir einbilden, dass das nicht passiert wäre. Weil wir selber wissen, wie sich das anfühlt, eine Lungenentzündung zu haben und fast zu sterben. Weil uns Menschen so, so wichtig sind. Weil wir niemandem wehtun wollen.
Aber wir haben gelernt, dass das alles für den eigenen Gedankenprozess plötzlich unglaublich unwichtig werden kann. Hauptsache niemand ist böse auf einen. Wenn Menschen böse sind, dann passieren ganzschlimmedinge.

Vielleicht ist es nicht so einfach.
Ich weiß es wirklich nicht.
Also dachte ich, ich schreibe es mal auf.