Aufmerksame Leser werden mitbekommen haben, dass wir in unserer Freizeit gerne Liedtexte schreiben, beziehungsweise eher übersetzen (tatsächlich selbst schreiben nicht so super viel - Melodien und Liedaufbau sind kompliziert) und ich bin zwar grundsätzlich immer sehr stolz auf fast alles, was wir da so fabrizieren, aber wir trauen uns extrem selten, irgendwas davon zu veröffentlichen, weil, sobald das im Raum steht, geht es Innen so los: „Aber eigentlich ist das ja voll schlecht, diese eine Zeile ist nicht perfekt, also ist das ganze Lied eigentlich Müll, das will man ja echt nicht irgendwo öffentlich haben.“
In letzter Zeit haben wir versucht, ein bisschen mehr von dem, was wir so machen, (semi-)öffentlich zu machen und da wir gerade einen Text geschrieben haben, auf den ich extrem stolz bin (vor allem, weil wir das Lied vor drei Jahren schon mal versucht hatten und absolut nicht hinbekommen haben), dachte ich, das wäre doch mal ein geeigneter Zeitpunkt, um die Abwesenheit von Liedtexten hier zu ändern.
An der Stelle möchte ich trotzdem anmerken: falls irgendjemand Aufklärungstexte vermisst, von denen wird es immer weniger geben. Weil, wir haben ziemlich viele Themen, über die wir schreiben wollten, bereits durch, dann gibt es ein paar Texte, die aber gewisse Innenpersonen schreiben müssen/wollten, die selten draußen sind (demnach wird das noch dauern) und ab und zu tauchen natürlich mal neue Sachen auf und wir werden auch in Zukunft mal den einen oder anderen alten Text neu schreiben (weil wir inzwischen teilweise natürlich Sachen besser verstehen und erklären können), aber es wird eben nicht sonderlich viel sein. Demnach wird es viel mehr einfach um unser Leben gehen. Und zu dem gehören auch Liedtexte!
So, jetzt habe ich aber viel geredet. Das Lied, um das es geht, heißt 'Donut Hole', es ist von Hachi (so heißt der Produzent), aber es ist ein Vocaloid-Lied „von“ Gumi ... ich weiß die korrekten Begriffe da nicht, wir hören eigentlich kaum Vocaloid. Wir kennen nur das Lied von einer Cover-Sängerin und fühlten uns dem Text sehr verbunden.
Die Original-Version (mit englischen Untertiteln) ist im letzten Post verlinkt, also verlinken wir an dieser Stelle mal eine wunderschöne, langsamere Cover-Version.
Woher kommen plötzlich diese Bilder, die
sich vollkomm' unerwartet durch meine Gedanken zieh'n?
Das ist nicht mein Leben, oder? Kann es sein,
dass dieses eine Bild mir irgendwie nicht fremd erscheint?
Versuch's nochmal, noch hundert mal, doch
bloß ein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Keine Informationen, nichts, niemand an
den ich mich durch dieses Bild wieder erinnern kann.
Um den Erdball laufen Schienen, die
es immer schneller weiter Richtung Morgensonne zieht.
Jedoch brauchen wir diese nicht auf der Jagd
nach unseren Wünschen, immer weiter dem Mondschein nach.
Versuch's nochmal, noch tausend mal, doch
bloß dein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Regen vermischt sich mit den Tränen, die ich
plötzlich weine, denn ob du überhaupt lebst weiß ich nicht.
Irgendwo tief in mir fühle ich, dass du mir nie
böse wärst, dass ich mich an nichts erinnere von dir.
Trotzdem raubt es mir Schlaf. Fast kann ich hör'n wie du lachst.
Doch wie ein Traum entgleitet mir, was ich verloren hab.
Ich zähle, was ich fühle. Ich liste es auf.
Nur so begreife ich, dass ich nicht weiß, ob ich 'Wärme' je gespürt hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Zumindest ist das, was ich denke; ein Gefühl, das in mir nachhallt.
„Warum kann ich nicht lächeln?“ ist die Frage, die mich zerreißt.
Mein Leben fühlt sich wie ein Donut an:
ein Loch, in dem nichts fehlt, das ich je beweisen kann.
Niemand kann sagen, ob dort jemals war,
was ich jetzt sehe, denn du fehlst nicht, du bist nur nicht da.
Versuch's nochmal, noch hundert mal, doch
bloß dein Gesicht erscheint in meinem Kopf.
Eine weit're Nacht find ich keinen Schlaf,
gefangen frag ich mich, wo du in meinem Leben warst.
Kann es wirklich so sein, dass manchmal nichts mehr verbleibt?
Wartet man ewig bis man feststellt, dass sich nichts je zeigt?
Diese Hoffnung werd ich aus meinem Leben verbann,
stattdessen such ich etwas, was das Loch in mir füll'n kann.
Ich zähle, was ich fühle und was ich vergaß.
Nur so begreif ich: ich weiß nicht, ob ich deine Stimme je gehört hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Zumindest ist das, was ich denke; ein Gefühl, das in mir nachhallt.
„Warum kann ich nur weinen?“ ist die Frage, die mich zerreißt.
War irgendwas von dir jemals wirklich real?
Das Loch in meinem Herzen schreit mich an, die einzige Stimme, die „Ja“ sagt.
Wenn nichts dort existiert hat, warum ist es dann leer?
Mein Herz in Scherben, es verbleibt nichts, man kann nicht zu Nichts zurückkehr'n.
Ich zähle, was ich fühle. Ich liste es auf.
Nur so begreife ich, dass ich nicht weiß, ob ich 'Wärme' je gespürt hab.
„Leb wohl, niemals wieder werden wir uns seh'n.“
Dennoch erreicht mich ein Gedanke, nur ein Wort, das in mir nachhallt,
ich öffne meine Augen für die Hoffnung, die mich antreibt,
Hoffnung, die mich antreibt, Hoffnung, die mich antreibt.
„Ich erinnere mich, du heißt -“
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